Nach der Hitze der vergangenen Tage ist es morgens angenehm frisch. Wir wollen auf die Insel Hiddensee, die wie ein Seepferdchen westlich von Rügen liegt. Man nennt sie auch „Perle der Ostsee“ oder „Capri Pommerns“. Schau’n mer mal!
Von Schaprode auf Rügen fährt die Fähre nach Hiddensee.
Hanna ist aufgeregt, sie war als Kind viele, viele Male auf Hiddensee und will uns „ihre“ Insel zeigen. Auf der Fähre gab’s immer Bockwurst – so auch heute, aber wir teilen uns eine zu viert. Morgens um 9.00 ist das nicht unsere bevorzugte Kost!
Hiddensee ist autofrei mit wenigen Ausnahmen: der Arzt, der Polizist, die Feuerwehr und der Schulbusfahrer, alle anderen müssen laufen oder mit dem Fahrrad oder der Pferdekutsche fahren.
Wir leihen uns gleich nach der Ankunft Fahrräder. Hanna besteht auf einem normalen Fahrrad, wir drei anderen entscheiden uns für E-bikes.
Auf der höchsten Erhebung des Dornbuschs im Nordteil der Insel steht der Leuchtturm Dornbusch. Da wollen wir hin. Die 72 m Hohe hören sich zwar nicht viel an, aber es geht ganz schön steil bergauf.
Zwei E-Bikes haben kein Problem aber das 3. funktioniert nicht. Der Verleiher sagt auch noch, den Berg hinauf dürfe man natürlich nicht fahren. Aber hallo, wieso brauche ich dann ein E-bike? Jochen ist jedenfalls ziemlich sauer.
Das letzte Stück zum Leuchtturm muss man laufen. Ganz hinauf sind es 102 Stufen, aber die muss man nicht zählen.
Das Leuchtfeuer Dornbusch wurde im November 1888 in Betrieb genommen.
Leider fängt es auf dem Weg zurück an zu nieseln und bald hat es sich so richtig eingeregnet. Warum haben wir keine Kutsche gemietet statt der Räder? Dann wären wir jetzt trocken!
Die schönen Riet gedeckten Häuser können wir uns gar nicht richtig angucken. Viele Häuser haben an ihrem Eingang Runen ähnliche sogenannte Hausmarken. Die Hausmarke wurde zwar vererbt, blieb aber von jeher beim Haus. Die Hausmarken dienten der Markierung von Eigentum der jeweiligen Besitzer. Haus, Gerätschaften, Vieh usw. wurden zur Indentifizierung damit versehen.
Der Schriftsteller Gerhart Hauptmann besaß auf der Insel ein Sommerhaus. Auf eigenen Wunsch fand er hier seine letzte Ruhestätte. Aber um mehr anzuschauen ist es uns einfach zu nass!
Tropfnass betreten wir schliesslich ein Lokal zum Essen. Es gibt leckeren Fisch. Das Lokal heisst passend zu Hiddensee „Seepferdchen“.
Nach dem Essen sind wir zwar getrocknet, aber es hilft nichts, wir müssen wieder raus.
Die Fahrräder abgeben und in einem Lokal auf die Fähre warten, was anderes bleibt uns nicht übrig. Ein Glühwein mit Rum wärmt uns wieder auf, und das im Juli!
Soviel zur Sonneninsel Hiddensee!
Schön war es trotzdem, jetzt müssen wir halt irgendwann wieder kommen und auf besseres Wetter hoffen.
vielleicht kommt Ihr mal nach Franken, da waren es gestern 37 (siebenunddreißig) Grad, Celsius nicht Fahrenheit 🙂 habt wohl den Friesen-Nerz vergessen?
Dann weiterhin gutes Gelingen
L.G.
Heribert